Das gibt es nicht. Das gibt es einfach nicht. Ich versteh nicht, wie sich eine Band jeden Abend auf’s Neue selbst toppen kann – das geht doch gar nicht! Dachte ich zumindest bis heute – aber es geht sehr wohl. Berlin war super, Leipzig und Fulda waren noch viel besser, und Köln war der Hammer!
Zuerst dachten wir ja, wir wären in der falschen Stadt gelandet. Als wir in Köln ankamen, herrschte das schönste Wetter, und die Sonne schien. DAS konnte ja wohl nicht die Stadt sein, in der abends die Ärzte (ja, ich weiß, die Zu Späten! =;-)) spielen sollten.
Aber bald wurden wir eines Besseren belehrt, denn schon zog der Himmel zu und es fing an zu schütten…
Pünktlich zum Konzert hörte es dann aber wieder auf, so daß wir noch eine Weile vor der Halle stehen konnten und Leute treffen. Dafür hatte bei den anderen Konzerten irgendwie die Zeit gefehlt!
Und um 20 Uhr ging es dann los wie immer. Bei “Außerirdische” wartete Farin diesmal auf die U-Bahn (konnte ich gut nachvollziehen, genau das hatten wir vorher auch gemacht… *g*). Den Zwischenruf “Fick mich, Farin!” konterte dieser ganz cool mit: “Na dann los”, schnallte die Gitarre ab und wartete. Er war allerdings etwas beleidigt, als das Mädel sich dann doch nicht zum Live-Sex auf die Bühne traute und meinte, daß er heute für die Backstagepässe verantwortlich wäre und daß alle Wege zu den anderen beiden zwangsläufig über ihn führten… =;-)
Auch das Abschlußkonzert der Attacke Royal blieb nicht unerwähnt. Die Erwartungshaltung der Ärzte war ziemlich hoch, denn schließlich scheinen Kölner Mädchen ziemlich exhibitionistisch veranlagt zu sein… was diesmal allerdings nicht vorgeführt wurde.
Nach “Mein Teddy” fragte Farin Bela ganz erstaunt, was denn Knopfaugen mit Sex zu tun hätten, und überhaupt das ganze Lied? Bela hatte eine Antwort parat: “In ‘verzeihen’ ist ein ‘Ei’!” =;-)
Vor “Vermissen, Baby” brüllte Bela in’s Mikro: “Sex mit Schlagzeugern!” und Farin ergänzte: “Was hab ich davon?” …
Und dann kam auch schon die traditionelle Karaoke-Aktion. Diesmal war die erste Kandidatin schon auf der Bühne, bevor überhaupt angekündigt wurde, worum es geht (na, mittlerweile weiß es eh jeder!). Daniela wollte unbedingt den Song “Opaboy” singen und brachte ihn auch ziemlich gut über die Bühne. Tonarten waren zwar nebensächlich, aber der Text war ziemlich lustig. Gut auswendiggelernt und auf Farin umgedichtet (je reicher, je besser!). Gegen Daniela antreten mußte dann auf ihren Wunsch ein gewisser Markus – seltsamer Typ, knallrote Haare, und dann wünscht er sich auch noch Hütchenspiel! *g* Bela war zwar nicht begeistert, die Fans aber umso mehr, denn dieses Lied hat auf der Tour komplett gefehlt. Und es ist kaum aufgefallen, daß das Lied “nur” im Karaoke-Teil vorkam, denn Markus sang es einfach super. Richtige Töne, richtiger Text – da kann man nicht meckern. Und dann auch noch mit Reggae-Mittelteil wie auf der Seele, einfach spitze. Trotzdem gewann Markus nicht, schließlich ist er seit ‘ner Weile reich genug, sich die Gewinne an der nächsten Raststätte selbst zu kaufen…
Danach gab es erstmal eine lange Ansage zum Thema Rußland, Tolstoi, Trotzki und so weiter, dann folgte natürlich “Stalin hat einmal gesagt – lest die Pravda!”. Bei “Wilde Mädchen” spielten die drei den Schluß gleich zweimal, nachdem der erste Versuch etwas mißlungen war… (Farin zu Bela&Rod: “Wißt ihr eigentlich, daß das Lied schon vorbei ist?”)
Dann gab es noch ‘nen Vortrag darüber, daß in Köln wohl nur Humptata-Musik ankommt. Die drei probierten es aus – und sie hatten recht! =;-)
Und schon war der offizielle Teil auch wieder vorbei, und die Zugaben konnten kommen. Erst mal verschwand Farin hinter dem Schlagzeug und gab einen Beat vor. Plötzlich arbeitslos geworden schnappte sich Bela halt die Gitarre, und DÄ legten mit einer genialen Version von “My Generation” los (von Deep Purple… O-Ton Farin *gg*). Das ist Rock… *schwärm*
Nun hatten sie sich komplett warm gespielt, also konnte “Elke” folgen. Und diese Version toppte echt alles, was ich bis jetzt gehört habe! Hat die jemand mitgeschnitten? Bin interessiert!
Zuerst mußten wir klatschen üben. Erst einmal, dann dreimal, dann 30mal. Und dann kam die La Ola. Aber keine normale La Ola, nein, eine “OberkörperLaOla”. Klingt seltsam, hat aber erstaunlich gut geklappt!
Und dann ging es los, ungefähr wie folgt:
Es fing an als sie mich anrief,
da war erstmal besetzt.
Denn seit die Telekom das Monopol besitzt,
bin ich auf dem Land nicht mehr vernetzt!
Sie schickte mir ein Foto,
doch das kam nie bei mir an.
Weil der Briefträger
meinen Namen nicht lesen kann.
Ich schrieb ihr einen Liebesbrief,
doch ich klebte kein Porto drauf.
Und als ich keine Antwort bekam,
hängte ich mich auf dem Dachboden auf!
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