Als ich mich auf den Weg nach Kelkheim machte, schien die Sonne. Und es war warm. Echt! Wobei natürlich klar war, daß das nicht so bleiben KONNTE. Tat es auch nicht… aber ich greife vor.
Zuerst mal mußte ich Kelkheim suchen und dann noch Freunde vom Bahnhof abholen. So kann man übrigens DÄ-Fans schön verwirren… schöne Grüße an die hinter mir, die völlig verunsichert waren, als ich auf einmal geradeaus gefahren bin – obwohl das Schwimmbad klar links ausgeschildert war! *g*
Nach längerer Parkplatzsuche ging’s dann zum Schwimmbad. Und – nu ja, das war glaub ich das erste wirklich große Konzert dieser Tour. WIRKLICH groß! Und ich hatte mich natürlich wieder drauf verlassen, daß ich alle Leute “einfach so” treffe. Als ich die Menschenmenge am Einlaß gesehen habe, war ich da allerdings etwas skeptisch… *hüstel*
Aber – gar kein Problem! Sobald wir drin waren (nach einer Stunde… *seufz*) kam schon ein Insekt auf uns zugestürmt – und nach und nach traf ich irgendwie fast alle, von denen ich wußte, daß sie in Kelkheim dabei sein würden.
Püntklich zur ersten Vorgruppe fing es an zu regnen. Nu ja, regnen… tröpfeln trifft es eher. Zu REGNEN fing es erst nach der ersten Vorgruppe an. Dafür aber wirklich… *seufz*
Ach so, die erste Vorgruppe war Rantanplan (aus Hamburg, glaub ich). Zu Beginn war ich leider noch ganz hinten, und nachher hab ich mich über den Regen geärgert – ich kann also nicht unbedingt sagen, wie die Band war. Schlecht jedenfalls nicht. =;-)
Dann kam – wie schon erwähnt – der Regenguß, und dann die Beatsteaks. Daß die genial sind, brauch ich wohl nicht zu erwähnen. Sie sind es einfach. Dementsprechend war die Stimmung auch schon gleich recht gut.
Pünktlich zur Umbaupause fing es wieder an zu regnen, na ja, man kannte das ja schon und war eh schon naß…
Und dann ging’s los – ein wirklich gutes Konzert! (Auch wenn Bela das scheinbar nicht so empfand. Wer sagt eigentlich, daß Konzerte schlecht sind, wenn die Band mehr redet als spielt? *lol*)
Wie immer zuerst die Setlist, unvollständig und in flashcer Reihenfolge:
Schrei nach Liebe, Super Drei, Der Optimist, Ohne Dich, Schopenhauer (mit “Sedated” von den Ramones), Die Einsamkeit des Würstchens, Gwendoline, Schunder Song, Motherfucker 666, Angeber, Yoko Ono, Geld, Mondo Bondage, 1/2 Lovesong, Dein Vampyr, Leichenhalle, Rock’n’Roll Übermensch, Meine Freunde, Ich weiß nicht (ob es Liebe ist), Die traurige Ballade von Susi S., Alleine in der Nacht, Ein Sommer nur für mich, Ignorama, Radio brennt (mit “Daylight”), Langweilig, Lest die Pravda, Elke (mit “Onprangering”), Dauerwelle vs. Minipli, FaFaFa, Revolution, Der lustige Astronaut, Ist das alles, Manchmal haben Frauen, Wie es geht, Rock Rendezvous, Zu spät, Westerland.
Nach den ersten Stücken kam wie immer die Begrüßung. Das Gelände war riesig – und natürlich mußte jeder einzeln begrüßt werden. Die Leute vorne (lauter Jubel), die hinter dem Mischpult (wahrscheinlich auch lauter Jubel, hat man aber nur leise gehört), die ganz hinten (man hörte praktisch nix mehr), die auf dem Hang (außerhalb des Geländes übrigens – höhöhö), die auf dem Feuerwehrauto (die hat man zwar nicht gehört, aber die sind wohl wild rumgehüpft), die in den Dixieklos (die sollen laut DÄ auch gehüpft sein *zweifel*) und die da hinten in der Neubausiedlung… =;-)
Nein. Die hat man wirklich nicht gehört. *lol*
Dann kamen die Versprechungen: “Wir spielen 4 Stunden” – “Ach quatsch, mindestens 5!” – “6” – … – “11!”
Aber was sie uns natürlich nicht gesagt hätten: “Erst spielen wir ‘ne halbe Stunde zusammen, dann spielt Bela sein 4stündiges Schlagzeugsolo, dann gibt’s ein paar Jazz-Improvisationen…” Und die wurden dann gleich mal vorgeführt und sollten uns das ganze Konzert über begleiten… =;-)
Bela war übrigens auf der letzten Tour auch schon in Kelkheim. Laut Farin und Rod muß das allerdings im Paralleluniversum gewesen sein…
Übrigens waren die Toten Hosen im Publikum. Sie standen hinten im Hang und hatten sich als Feuerwehrmänner verkleidet. Und hatten zusätzlich zu ihren wasserdichten Klamotten auch noch einen Regenschirm…
Immerhin hüpften sie brav mit, wenn sie dazu aufgefordert wurden!
Wie zum Beispiel vor Motherfucker 666 (hey, eine Überleitung wie aus dem Bilderbuch… *schwärm*). Farin wollte wissen, wieviel Kondition wir hätten. Auf einer Skala von 1 bis 80 – alle brüllten natürlich 80, Farin “verstand” 20, und Bela meinte nur: “Ich hab meine Kondition in der Garderobe vergessen. Shampoo und Kondition…” Aua. Verrecker. Nu ja… =;-)
Dann kam Motherfucker 666 mit ganz viel Hüpferei – und zwar wirklich auch hinten auf den Hängen! *staun* Nu ja, Farin machte auch brav nach jeder Strophe eine Pause, um uns Zeit zum Verschnaufen zu geben… danke! *gg*
Übrigens fand ich das Publikum diesmal ziemlich cool! Am Anfang standen zwar alle ziemlich steif rum, bis sie mal kapiert hatten, daß Hüpfen erlaubt war. Aber dann war’s echt super, kein Mörder-Pogo wie sonstwo, sondern wirklich angenehm. Hat Spaß gemacht!
Weiter im Text. Farin erwähnte dann irgendwann die Figuren links und rechts von der Bühne. Bunt angemalte – Currywürste! Es folgte “Die Einsamkeit des Würstchens” – wow!
(Wer’s noch nicht gesehen hat – es handelte sich in Wirklichkeit natürlich um die aufblasbaren Gwen-Figuren.)
Yoko Ono wurde gleich zweimal gespielt, einmal normal und einmal in einer 70s-Version. Denn Farin hat ja John Lennon umgebracht – “how much more of a fan can one be”?
Dann kam die Geisterstunde. Die Toten kamen diesmal aus dem “Hotel California”, das Farin aber nicht so ganz hinkriegte, soviel er auch probierte… “Der größte Proberaum der Welt – Kelkheim, Schwimmbad!” *lol*
Vor Rock’n’Roll Übermensch fing es dann wieder an zu schütten. “Seid Ihr naß? Wegen dem Wetter oder wegen uns?” =;-)
Und Bela gab es zu: “Und außerdem – bin ich der Regengott!”
Spätestens bei “Meine Freunde” pogten sich dann aber alle wieder warm.
Dann kündigte Bela ein Lied an, das mit dem Wort “Votze” beginnen sollte. Hmm… das kapierte noch nicht mal Farin. Erst, als er anfing zu singen: “Vor zwei Wochen hab ich dich zum ersten Mal gesehen…” *rofl*
Vor “Alleine in der Nacht” sollten wir alle mal kurz die Augen zumachen… aha.
Nach “Ein Sommer nur für mich” gab’s die scheinbar unvermeidlichen “Nazis raus”-Rufe. Vorher sollten wir beim Refrain immer die Arme heben und mitschwenken – daher konterte Farin die Rufe mit: “Ihr habt es in der Hand. Wenn Ihr Nazis seht, dann macht es wie eben und hebt die Hände!” Ähm… ja. Klar. Bela war auch etwas verwirrt: “Mit Dir will ich mal ‘ne Bank ausrauben… *kopfschüttel*”
Irgendwann kam dann die Rede auf die Scorpions. Keine Ahnung, wie das geschehen konnte, aber man kennt ja DÄ… *g*
Ach ja, ein Mädel flippte völlig aus und einer der drei meinte, das wär ja wie bei den Scorpions oder so…
Darauf gab’s ‘ne kleine Abstimmung, wer wie viele Scorpions-Platten zu Hause hat (Ich gestehe: “Crazy World”. Aber nur auf Kassette… *g*). Nu ja, sie stimmten dann kurz “Wind of Change” an – und alle sangen mit. Hmm… Darauf Farin: “Das gibt’s nicht. Die singen das! Jetzt spielen wir’s auch ganz. Keine Gnade!” Und wenn ihnen nicht völlig der Text ausgegang
en wäre, hätten sie das auch noch gemacht… *grusel* Na ja, “immerhin besser als PUR…” *gg*
Und wo wir schon so einen Mist gesungen haben, mußte Farin natürlich auch noch “Eisgekühlter Bommerlunder” anstimmen. Das freute natürlich die Feuerwehrmänner auf dem Hang (wir erinnern uns… genau, DTH!), und alle gröhlten mit. Farin: “Oh je, die Geister die ich rief…”
Übrigens: Es gibt nur sechs wirkliche Musiker in Deutschland – und die machen alle Bands. Insofern sind DÄ auch gleichzeitig noch die Scorpions. Nu ja, drei waren in Kelkheim auf dem Konzert – und die anderen drei haben die Witze geschrieben und werden dafür nachher von Farin vermöbelt… *g*
Bela machte dann mal wieder einen auf Wölli oder Ritchie oder wen auch immer und SETZTE sich hinter sein Schlagzeug, Rod und Farin liefen wild rum…
Und Farin rettete irgendwann mit “Langweilig”.
Bela setzte sich auf seinem Hocker daneben und spielte das Lied pantomimisch mit, aber nur kurz, irgendwie – was weiß ich. Alzheimer.
Zu FaFaFa kam dann wieder das Didgeridoo zum Einsatz. Und was sang es diesmal? Natürlich “Take me, to the magic of the moment…” Farin: “Kann Dein Didgeridoo auch pfeifen?” Bela probierte es: “Nee, kann es nicht. Hmm. Wie komm ich aus der Geschichte jetzt wieder raus???” Farin: “Indem ich mir meine Gitarre umhänge vielleicht?” *g*
Rod wurde als brennende Mülltonne im Slum vorgestellt… höhöhö. (Nee. Das hat er nicht wirklich verdient… *g*)
Und dann kam wirklich FaFaFa, wie immer mit schönem langem Mitsingteil. Leider hörte man die Leute hinten _wirklich_ nicht. Obwohl sie sicher gesungen haben…
Für uns vorne wurde die Aufgabe dann schwieriger gemacht. Wir sollten nicht “FaFaFa” singen, sonder nur “FFF”. Farin: “Iih, das Publikum spuckt uns an!”
Bei Radio brennt mußten wir mittendrin den Lalü-Teil übernehmen, dazu noch mit den Händen ‘ne Sirene nachmachen. Farin: “Oh scheiße, laß abhauen, die Bullen!” Kommt jetzt blöd, war aber live ziemlich cool… *g*
Und natürlich mußten wir auch beim lustigen Astronauten mitsingen. Erst normal, dann eine Oktave höher, zwei Oktaven tiefer, noch ‘ne Oktave tiefer, und wieder “normal”. “Findet Ihr das normal, nachts um elf im Schwimmbad zu stehen und lalala zu singen???” =;-)
Von der Bullenstaat kam wie in Bielefeld nur “Lest die Pravda”. Farin: “Was hat Stalin gesagt?” Publikum: “brabbelbrabbel” Farin: “Langsam. LEST!” Publikum: “LEST!” Farin: “Was? LEST? Das hat der bestimmt nicht gesagt. Das heißt doch ‘lies’!”
Auch Rock Rendezvous wurde wieder gespielt, eine Textzeile weiß ich noch: “Dein Geständnis höre ich seit Wochen schon – und kriege jeden Abend eine Erektion…”
Angekündigt es wurde mit “Gebt mir ein A!” – “Gebt mir ein R!” – “Gebt mir ein SCH!” – “Gebt mir ein Ficken!” – “Das nächste Lied ist über…” *gg*
Am Anfang mußte das Publikum übrigens einmal kollektiv “Ficken” sagen, weil das laut einer Email ja viel zu kurz käme…
Vor zu spät kam diesmal “Teenage Dirtbag”, das auch alle begeistert mitsangen. Bela übersetzte es mittendrin noch in’s Deutsche, zumindest teilweise…
Nach viel Geschreie kam auch diesmal als letztes Lied noch Westerland. “Welches Lied wollt ihr noch hören? Gebt mir ein L! Gebt mir ein AND! Und jetzt noch ein Wester vornedran…”
Und dann fing Farin mittendrin immer wieder von vorne an, als Bela das zu bunt wurde, stiftete er uns dazu an, wieder vorne anzufangen… *g*
Allerdings war Farin am Ende furchtbar traurig, daß seine Gitarre keine Funken sprühte… Bela tröstete: “Das hebst Du Dir für’s Ende der Tour auf!”
Dann gab’s noch eine _etwas_ seltsame Verabschiedung, diesmal nicht mit Free-Jazz (der dauernd auftaucht im Konzert…), sondern mit irgendeinem ACappella-Lied, irgendwas mit Bratwurstbuden, glaub ich. Oder hatte ich nur Hunger? Keine Ahnung, ich hab’s nicht kapiert. Aber das ist ja normal… *g*
Und wie Farin vorher schon geahnt hatte, sagte Rod am Ende “Kelkheim – I love you!” – wir waren halt echt gut… =;-)
Dann war’s rum, und es war echt schön. Trotz Regen! Der war aber irgendwie nicht wirklich störend, schließlich war man nicht naß bis auf die Haut.
Dann wurde natürlich noch ewig mit allen möglichen Leuten gequatscht, Pläne für Saarbrücken geschmiedet, und im strömenden Regen frierende Österreicherinnen irgendwo aufgesammelt… *ww* Und nachdem sich irgendwelche Trottel überreden ließen, daß ich _wirklich_ genervt war und mein Auto _wirklich_ keine Sitzgelegenheit ist, kamen wir auch mitten in der Nacht wieder nach Saarbrücken. Wo’s schon ein paar Stunden später wieder losging zum nächsten Konzert…